Mittwoch, 7. November 2007

Die Natur lehrt den Buddha-Dharma

Datong, Statue des Höhlenbuddhas
In diesem Kapitel, „Die nicht-empfindenden Wesen lehren den Dharma“ (Kap. 53, Mujô seppô), untersucht Meister Dôgen die Bedeutung und Einheit der Natur im Zusammenhang mit den Menschen und der Buddha-Lehre, die Natur wird hier als nicht empfindende Wesen wie Bäume, Pflanzen, Kieselsteine, Berge, Flüsse usw. bezeichnet. Die Natur spielt im Buddhismus eine sehr große Rolle, und es gibt viele Geschichten, in denen von der Erleuchtung früherer Meister berichtet wird und bei denen die Natur eine zentrale Bedeutung hat. Im Shôbôgenzô gibt es auch mehrere Kapitel, welche die sog. „nicht empfindende Natur“ und den Buddha-Dharma behandeln. So wird berichtet, dass verschiedene alte Meister die große Erleuchtung mit der Natur erlebten, z. B. beim Anblick blühender Pfirsichbäume oder als ein fliegender Stein auf einen Bambusstamm traf und einen besonderen Ton erzeugten oder beim Rauschen eines Bergbaches in der Nacht usw. Eine ganz besondere Bedeutung hat im chinesischen Zen-Buddhismus die aus fünf Blättern bestehende Blüte des Pflaumenbaumes und im ganzen Buddhismus natürlich die Lotusblume selbst, die ein wunderbares Symbol des Dharma seit der Zeit Gautama Buddhas ist.

Welche Bedeutung hat hier das Wort "nicht-empfindend"? Dessen vielfältigen Schattierungen und Bedeutungs-Ebenen sollen hier behandelt werden. Zum einen kommt darin das ruhige Gleichgewicht oder der Mittlere Weg des Buddhismus zum Ausdruck, das weder durch galoppierende Gedanken noch durch aufgewühlte Emotionen gestört wird. Beide sind beim Menschen bekanntlich oft miteinander gekoppelt, ohne dass dieses immer bewusst ist. Dadurch können gefährliche psychische Turbulenzen entstehen. Dem gegen über hat die Natur in ihrer Reinheit und Schönheit eine tiefe ausgleichende Verbindung mit dem Menschen. Je weniger man verunsichert, beunruhigt, geängstigt oder von endlosen Gedanken-Zirkeln hin und her geworfen wird, desto offener ist man für die erhabene Schönheit, Ruhe und den Frieden der Natur. Die nicht empfindenden Wesen wie die Blumen, Pflanzen und Bäume können daher durchaus Leitbild für das menschliche Leben sein und umgekehrt findet der Mensch zu Ruhe und Ausgeglichenheit zurück, wenn er sich der Natur öffnet und sie ganz in sich aufnimmt.

Der natürliche Zustand der Pflanzen, Blumen und Bäume kann also ein wirklich Aussage kräftiges Symbol für das Gleichgewicht des Menschen in der Zazen-Praxis und im täglichen Handeln sein. Die nicht empfindende Natur kann uns sehr viel geben und hat einen ganz starken eigentlich fast immer positiven Einfluss auf unseren Zustand von Körper und Geist. Der japanische Begriff „Mujô“ wurde daher gerade für diesen Zustand des Gleichgewichts verwendet, um nicht zuletzt auch klarzustellen, dass die durch Gier hervorgerufenen Gedanken und Gefühle den Zustand des Gleichgewichts zerstören und den Menschen in Richtungen treiben, die vom Buddha-Dharma wegführen und ihn ins Unglück laufen lassen. Dôgen sagt hierzu:

"Den Dharma im Dharma selbst zu lehren ist das verwirklichte Universum, das die früheren Buddhas und Vorfahren an die nachfolgenden weiter gegeben haben. Den Dharma auf diese Weise zu lehren bedeutet, dass der Dharma selbst lehrt".
Und weiter:
„Der nicht-empfindende Dharma offenbart sich, wenn die Buddhas sich versammeln. Wenn sich die große Wahrheit vollkommen verwirklicht, verwirklicht sich auch vollkommen das Lehren des Dharma".

Es gibt sicher in jeder Religion wesentliche Aussagen und Gleichnisse, dass Gott sich in der Natur, in den Blumen, in den Bäumen und den Pflanzen verwirklicht und sich Gottes Natur in ihrer Schönheit und Klarheit für den Menschen öffnet. Im Buddhismus hat diese Natur eine ganz besonders hohe Bedeutung und auch der Begriff "nicht-empfindend" darf keineswegs so verstanden werden, dass es ein Mangel sei, wenn es keine Empfindungen gäbe.
Wir alle kennen die persönlichen Dramen und Katastrophen, die durch die Gier nach Macht, Ruhm und Geld verursacht werden. Dabei entstehen überstarke und „blinde“ Empfindungen und psychische Kräfte, die großes Unheil anrichten können.

In ähnlicher Weise erzeugen die verhärteten Ideologien ein Übermaß an einseitigem Denken und Fühlen, die das Mitfühlen für andere Menschen und Lebewesen vollständig aushebeln. Aggressive, unfreundliche Verhaltensweisen sind der Natur, die hier als „nicht-empfindend“ bezeichnet wird, völlig fremd.

Im Zen-Buddhismus wird häufig die Geschichte berichtet, wie Gautama Buddha eine Blume hochhielt, sie in den Händen drehte, und bei dem späteren Meister Mahakashyapa ein verständnisvolles inniges Lächeln im Gesicht erschien, weil er durch diese wortlose Geste Buddhas mit der Blume im Tiefsten angerührt war. Dies wird als die Dharma-Übertragung auf ihn verstanden. Diese tiefgründige Geschichte spricht von der lebendigen Übertragung der großartigen Buddha-Lehre von einer Generation auf die nächste und, wie Dôgen an anderer Stelle ausführt, durch eine vollständige Einheit von einem Meister mit dem anderen. Er vergleicht dies in einem anderen Kapitel des Shôbôgenzô mit den umeinander gewundenen Ästen der rankenden Glyzinie. Bei der Dharma-Übertragung kommt der Blume, die hier als nicht empfindendes Wesen gekennzeichnet wird, größte Bedeutung zu und sie löst beim Nachfolger von Gautama Buddhas die große Erleuchtung und die Dharma-Übertragung aus.
Dôgen zitiert dann Gautama Buddha aus dem Lotus-Sûtra:

"In derselben Weise wie die Buddhas der drei Zeiten den Dharma lehren, so lehre auch ich jetzt den Dharma, der jenseits des gewöhnlichen Denkens ist".

Damit wird noch einmal ganz klar, dass man im Buddha-Dharma nicht daran glaubt, dass durch Denken und den Geist allein die Erleuchtung und das Glück im Leben entstehen können, sondern dass dies immer in einer Einheit von Körper, Geist und auch Natur vor sich geht. Denn die nicht empfindenden Wesen haben nach unserer Vorstellung keinen Intellekt und kein Denken. Intellektuelles Denken unterscheidet, trennt, vergleicht und bewertet nämlich und dies mag durchaus für bestimmte Situationen des Lebens wichtig und nützlich sein. Der Buddhismus lehnt also keinesfalls die Vernunft und das Denken grundsätzlich ab, er weist nur auf deren begrenzte Leistungsfähigkeit hin. Das Denken ist danach gewissermaßen ein Werkzeug, das uns hilft, um bestimmte Lebensaufgaben sinnvoll zu meistern. Für existenzielle Wesensfragen des Menschen reicht jedoch ein solches intellektuelles Denken nicht aus, da es die Gesamtheit von Körper und Geist erfassen muss.

Dass wir Menschen Teil der Natur sind, wird niemand bestreiten und in der Tat ist es wunderbar oder besser gesagt mysteriös, warum wir eine so tiefe Verbindung zu den Blumen, Pflanzen und Bäumen usw. haben. Vor allem die Blumen haben in unserem Leben neben ihrer Schönheit einen sehr hohen symbolischen Wert und vermitteln uns ein tiefes Gefühl der Verbundenheit. Es muss also bei der Verbindung des Menschen mit der Natur um ganz tiefe Schichten unserer Erfahrung und unseres menschlichen Erlebens gehen, die wir mit Worten und Denken kaum erfassen können.

Zu diesem Kapitel habe ich ein ausführliches Gespräch mit Nishijima Roshi führen können: Für ihn sind Natur und Universum die Wahrheit und Wirklichkeit selbst, sodass zwischen der buddhistischen Wahrheit einerseits und der Natur andererseits überhaupt kein Unterschied besteht, sondern im Gegenteil, eine umfassende Einheit. Nach seiner Erfahrung und seinem Denken sind das Universum und die Natur auch mit Gott identisch, wie er dies auch kürzlich in dem Internet-Blog der Dôgen-Sangha International ausgeführt hat. Er erläutert dort in klarer Schlussfolgerung, dass Gott nicht kleiner als das Universum sein könne und dass man Gott unterschätzt, klein redet oder klein denkt, wenn man sagt, dass Gott kleiner als das Universum sei. Umgekehrt ist es für ihn auch nicht vorstellbar, dass Gott größer als das Universum und die Natur ist, weil dann eine Trennung von Gott und Universum behauptet würde; dies könne aber auch nicht sein. Damit ist für Nishijima Roshi ganz klar, dass die Natur und das Universum die Wahrheit selbst lehren und dass wir diese hören können, wenn wir die Natur hören. Wir dürfen uns jedoch nicht beim Hören und Sehen nur auf die äußerliche sinnliche Wahrnehmung zurückziehen, weil damit wesentliche, umfassende Bereiche der Wahrheit und Natur verdeckt werden können. Die sinnliche Wahrnehmung wäre nach seiner Lehre nur eine der vier Lebensphilosophien, nämlich die des Materialismus und der materiellen Sichtweise, die durch die Sinnesorgane zugänglich ist.

Das Universum baut sich aber nach Dôgen vor allem auf dem Handeln im Hier und Jetzt auf, und dieses Handeln ist sozusagen das „Atom“ des Universums und der Wirklichkeit. Der Dharma, den uns die Natur lehrt, entspricht der umfassenden Lebensphilosophie, die meist als Erleuchtung bezeichnet wird, sie schließt die Moral und Ethik, das Bodhisattva-Handeln, die Liebe und das Mitgefühl usw. selbstverständlich und natürlich mit ein. In dieser Lebensphilosophie und Lebenspraxis der umfassenden und höchsten Wahrheit befinden wir uns im vollständigen Gleichgewicht von Körper und Geist und haben nach der Erklärung von Nishijima Roshi das Gleichgewicht des vegetativen Nervensystems erreicht.

In einer emotional beherrschten Situation wäre abweichend davon gerade das parasympathische Nervensystem übergewichtig und überstark, sodass das Gleichgewicht nicht erreicht werden kann. Damit wird die theoretische Erklärung dieses Kapitels des Shôbôgenzô klar bezeichnet: Die Natur und das ganze Universum sind der Dharma und die Wahrheit selbst und wir können sie hören, wenn wir im Gleichgewicht von Körper und Geist sind, und dieses Hören geht über die Wahrnehmung im naturwissenschaftlichen, materiellen Sinne hinaus. In einer solchen eindimensionalen Lebensform können wir nämlich die umfassende Wahrheit überhaupt nicht erfahren, erleben oder sehen.

Damit wird Dôgens Aussage auch verständlich, dass man die Natur mit den Augen hören kann, wenn sie den Dharma lehrt. Mit den Augen zu hören bedeutet also, über das beengte materialistische Weltbild der sinnlichen Wahrnehmung nur durch die Sinnesorgane hinauszugehen und je im Hier und Jetzt des Augenblicks das Gleichgewicht von Körper und Geist und die moralische Natürlichkeit zu erlangen. Nishijima Roshi legt großen Wert darauf, dass wir Menschen des Westens an die buddhistische Lehre mit unserer geschulten Vernunft herangehen und uns nicht in exotischen Paradoxien verlieren, die allzu leicht mit dem Zen-
Buddhismus und den "Koan-Rätseln" verbunden werden. Er setzt sehr auf eine fruchtbare Begegnung des authentisch übermittelten Buddhismus mit dem Westen und hat große Hoffnungen für eine umfassende Ethik und Lebensphilosophie der zukünftigen Menschheit.

Er schätzt dabei besonders die lebendige Neugier und ehrliche Suche vieler Menschen aus dem Westen, die gepaart mit der guten Ausbildung und den wissenschaftlichen Erkenntnissen und im Strom des sich weiter entwickelnden Humanismus, der im antiken Griechenland seine Wurzel habe, eine neue Schwungkraft in die Welt einbringen könne und werde.
Die ungesteuerte Emotionalität, die in diesem Kapitel von Dôgen angesprochen wird, verhindert damit, dass wir den Dharma der Natur hören können. Die nicht empfindende Natur besitzt keine derartige Emotionalität, und diese wäre in der Tat gleichbedeutend mit dem Ungleichgewicht von Körper und Geist. Starke Emotionalität ist oft mit Gier nach Ruhm, Macht und Profit gepaart und verspricht scheinbare Lebensgenüsse, die in Wirklichkeit aber gar keine sind. Ideologische Verhärtungen und Verkrustungen, also ein falscher Idealismus, lässt die Lehre des Dharma durch die große Natur ebenfalls verstummen. Wir können aber die Lehre des Dharma durch die Natur, also auf dem Mittleren Weg, im Gleichgewicht je im Augenblick hören, und dieses Hören übersteigt die Fähigkeit unserer physischen Ohren bei Weitem.
Nach diesen Ausführungen wollen wir uns wieder Dôgens Texten zuwenden. Er zitiert einen großen alten Meister, der von einem Mönch gefragt wurde:

"Können die nicht-empfindenden Wesen den Dharma lehren oder nicht?"
Der Meister antwortete:
"Sie lehren den Dharma immer kraftvoll und ohne Unterbrechung."

In dem folgenden Gespräch zwischen einem Meister und Mönch wird dann herausgearbeitet, dass das rein physische Hören nicht ausreicht, um den Dharma der Natur und der nicht-empfindenden Wesen zu empfangen. Sowohl für das Lehren als auch das Zuhören wird von Dôgen dargestellt, dass dies emotionsfrei, also im Gleichgewicht sein müsse, dass also Lehrender und Hörender ohne störende Emotionen sein müssten. Ein solcher Zustand im Gleichgewicht übersteigt nach Dôgen sowohl die gewöhnlichen Menschen als auch die Heiligen, und nur die Buddhas und Vorfahren im Dharma können diese Lehre hören. Dôgen wiederholt noch einmal den großen alten Meister:

"´Die nicht empfindenden Wesen lehren den Dharma immer kraftvoll und ohne Unterbrechung.´ Das 'immer' besteht aus vielen einzelnen Augenblicken und 'ohne Unterbrechung' bedeutet, dass sich ihr Lehren schon verwirklicht hat und sie daher zwangsläufig ohne Unterbrechung lehren.“

Weiter führt er aus, dass die Lehre des Buddhaweges nicht

"den Tönen und Stimmen gleicht, mit denen die empfindenden Wesen den Dharma lehren".

Es kommt also nicht nur auf die Töne, Worte und Sätze an, die gelehrt werden, sondern maßgeblich ist die Emotionsfreiheit wie bei der der Natur, und man kann hinzufügen, die Schönheit, z. B. der Lotusblüte, der Pflaumenblüten, der Gräser, Bäume, Berge und Wasser. Die hörbaren Töne der Natur wie das Rascheln der Blätter, das Rauschen der Flüsse und das Sausen des Windes in den belaubten und unbelaubten Bäumen sind nicht gemeint, wenn es um die Töne, Laute und Stimmen der nicht empfindenden Wesen der Natur geht.
Dôgen führt dann seine Überlegungen zur Natur fort, indem er hinterfragt, was überhaupt Emotion oder Emotionsfreiheit eigentlich ist. Er kommt zu dem Schluss, dass derartige Begriffe und Abgrenzungen letztlich der Unfassbarkeit des Buddha-Dharma nicht gerecht werden und sagt:

"Es ist also unmöglich, klar zu unterscheiden, was empfindend und was nicht empfindend ist."

Wie schon erwähnt, beruht die Philosophie des Buddhismus wesentlich auf dem Handeln als Wirklichkeit im Hier und Jetzt. Das Universum baut sich danach gewissermaßen aus Handlungs-Atomen auf, also aus kleinsten Einheiten des Handelns, und nicht aus dauerhaften materiellen Elementen, die mit dem alten griechischen Wort "Atom" gemeint sind. Solche Atome sind aber die wesentliche Grundlage des westlichen materiellen Weltbildes. Dôgen sagt hierzu:

"Ferner solltet ihr auch das Handeln erfahren und erforschen, denn es gleicht einer hell erleuchteten Straße in der Nacht und geht über das Gewöhnliche und Heilige hinaus."

Beim Hören ist man in besonderer Gefahr, durch die für die Kommunikation notwendigen Worte und Sätze zu starr gebunden zu werden. Die Worte werden dann gewissermaßen als fast materielle Atome der Lehre empfunden, die feststehend und klar definiert seien. Dôgen sagt hierzu, dass der große Meister

"bereits über das Gewöhnliche und Heilige hinausgegangen ist, weil er die Nester (der festen Vorstellungen und Ideologien) und die Begriffshöhlen des Gewöhnlichen und Heiligen zerstört hat".

Damit macht er noch einmal auf die Gefahr einer falschen Fixierung durch Begriffe und Worte aufmerksam, die immer auch droht, wenn der Dharma mit Worten gelehrt wird. Wenn die Natur selbst emotionsfrei den Dharma lehrt, kann diese Gefahr also wirklich gebannt werden.
Ein anderer großer Meister hatte ein ähnliches Gespräch mit seinem eigenen Lehrer, um herauszuarbeiten, wie die emotionsfreie Natur den Dharma lehrt. Er verfasste nach Dôgen dann das folgende Gedicht:

„Wie großartig und wunderbar, wie großartig und wunderbar,
welch ein Geheimnis, dass die nicht empfindenden Wesen den Dharma lehren.
Wenn wir sie mit den Ohren hören, ist es letztlich schwer, sie zu verstehen.
Wenn wir ihre Stimmen aber durch die Augen hören, können wir sie genau erkennen.“

Am Ende des Kapitels kommt Dôgen dann auf den Bereich der Moral der mitfühlenden Wesen zu sprechen, die vorsichtig mit ihren Worten umgehen sollen, um niemanden zu verletzen. Er zitiert einen großen Meister, der von einem Mönch gefragt wurde:

"Was ist dieses Nicht-Empfindende, das den Dharma lehrt?“
Der Meister antwortet darauf:
"Keine üblen Worte und Beschimpfungen sagen".

Für Dôgen bedeutet dies:

"sowohl den Dharma der Nicht-Empfindung zu lehren, als auch (andere) die Dharmalehre von der Nicht-Empfindung zu lehren“.

Eine solche Emotionsfreiheit wird genau von den großen Meister gelehrt, und wer diese umfassende Lehre des Buddhismus richtig hören will, muss ebenfalls emotionsfrei, das heißt, im Gleichgewicht, sein. Dann sind auch die Gefühle und Gedanken des Menschen im Gleichgewicht. Ohne dieses Gleichgewicht kann man also weder den Dharma lehren noch ihn hören, und außerhalb dieses Gleichgewichts redet man zwar mit Worten und hört die Worte. Aber diese allein sind nicht der Kern und das Wesentliche der buddhistischen Lehre, so wichtig Worte und Reden auch sein mögen.