Mittwoch, 25. November 2009

Die Dharma-Blume der Wahrheit (Lotos-Sūtra ), Teil 2, mit Video

Als ganz junger Mönch trat Dōgen in ein buddhistisches Kloster der Tendai-Linie ein, die das Lotos-Sūtra als wichtigste Lehre und Grundlage hat. Er hatte also ausgezeichnete Kenntnisse dieses Sūtras, war aber mit dem damaligen sehr theoretischen Verständnis überhaupt nicht zufrieden und legt in diesem Kapitel sein eigenes umfassendes Verstehen dar. Was ist nun der Kern dieses großen Werkes?

Der japanische Ausdruck ten im Titel diese Kapitels Hokke ten hokke bedeutet „bewegen“ und „drehen“, so dass das Lotos-Sūtra diese Bewegung, also das Handeln und Geschehenlassen, als zentrale Aussage enthält. Es geht nicht um das unbewegte, unveränderliche Sein außerhalb der Zeit, das zumeist die Grundlage der westlichen Philosophie ist. bedeutet „Wirklichkeit“, „Wahrheit“ oder das „Gesetz des Universums“, und ke bedeutet „Blume“. Eine andere Übersetzung könnte wie folgt lauten:

Die wunderbare Welt (und Wahrheit) ist wie eine Blume und bewegt die wunderbare Welt, die selbst wie eine Blume ist.“

Damit ist auch das buddhistische Weltbild und die buddhistische Lehre Dōgens charakterisiert: Wir leben in einer wunderbaren Welt, die für uns immer klarer und schöner wird, je mehr wir ins Gleichgewicht gelangen. Dieses Gleichgewicht ereignet sich in der Zazen-Praxis und im Handeln des täglichen Lebens. Die Welt ist also in der Balance der Bewegung.

Zum Video bitte hier anklicken