Samstag, 9. Juli 2011

Zazen ist wichtig für das soziale Leben

Dōgen erinnert an die großen chinesischen Kaiser Daiso und Junso, die in der Tang-Zeit im 8. und 9. Jahrhundert lebten und mit ihren Staatsgeschäften sehr stark belastet waren. Sie erlangten trotzdem durch die Zazen-Praxis die große Wahrheit. Dasselbe gilt für die Minister Lee und Bo, welche „die Arme und Beine“ der ganzen Nation waren, also Außerordentliches für das damalige China leisteten. Auch sie praktizierten Zazen und verwirklichten den Dharma.


Es sei auch völlig egal, wo man sich gerade aufhält, um Zazen zu praktizieren, zu Hause, auf Reisen oder im Kloster.
Nishijima Roshi betont an dieser Stelle noch einmal, dass es überhaupt keine Bedeutung hat, ob man Mönch, Nonne oder Laie ist. Entscheidend sei nur, ob der Wille zur Klarheit im Leben und in der Welt vorhanden ist oder nicht. Das ist gerade heute von entscheidender Bedeutung, um ein erfülltes Leben zu führen. Auch der Ort der Praxis sei nicht so wichtig.

Dōgen kommt erneut auf das Vertrauen in die Zazen-Praxis zu sprechen:
„Darüber hinaus wird jeder Mensch, der die Vorzüglichkeit oder Minderwertigkeit der Dinge (im Leben) fundiert erkennt, auf natürliche Weise Vertrauen (in die Praxis) haben.“

Wichtig ist, dass die Menschen der Zazen-Praxis vertrauen und dadurch zwischen dem Wichtigen und Unwichtigeren für sich und andere, also dem Höheren und Niedrigeren, unterscheiden können.


„Weiterhin behaupten einige Menschen, dass die weltlichen Tätigkeiten den Weg des Buddha-Dharma hindern. Sie behaupten damit aber nur, dass es überhaupt keinen Buddha-Dharma in der Welt gibt. Sie wissen nicht, dass es keine (getrennten) weltlichen Dharmas im Zustand des Buddhas gibt.“

Nishijima Roshi ergänzt dazu, dass die vom Buddhismus angeblich getrennten weltlichen Gesellschaften nur gedankliche Vorstellungen und Begriffe sind, aber nicht die reale Wirklichkeit der Welt. Das wirkliche Handeln ist total unabhängig davon, ob es sich um sogenannte Laien im Alltag oder Ordinierte handelt.


Das Leben in den sozialen Gruppen, im Beruf, in der Familie kann niemals außerhalb des Buddha-Dharma sein, weil dies der natürliche, ursprüngliche Zustand des Menschen ist. Nur dann ist er frei und lebt ein gutes, zufriedenes Leben! Die aufrichtige Suche nach der Wahrheit und die regelmäßige und richtige Zazen-Praxis sind daher von größter Bedeutung für uns.